Auf diesen Seiten möchten wir dir etwas über unsere Grundüberzeugungen und Werte erzählen und dir verraten, wo wir herkommen und wo unsere gedankliche Heimat ist.
Außerdem erfährst du, wer Imke Trainer und Rüdiger Hausmann sind und mit welchen Kooperationspartnern wir als RheinMediation besonders gerne zusammenarbeiten.
Die hilfreichste Eigenschaft von Mediatoren ist ihre zugewandte Haltung.
Das mag beim ersten Hören banal klingen, tatsächlich ist es jedoch einer der Hauptgründe dafür, dass eine Verständigung überhaupt wieder in Gang kommt. Schließlich wäre es recht ‚normal“ im Konflikt, wenn Konfliktpartner nach ihren gegenseitigen Verletzungen aus dem Kontakt heraustreten. Und für solch eine Entscheidung gibt es individuell betrachtet meist gute Gründe (z. B. Selbstschutz etc.).
Nehmen wir jedoch an, dass sich alle Konfliktparteien so verhalten und den Kontakt abbrechen, dann gibt es keinerlei Veränderung, geschweige denn Verständigung und die Verhärtung bleibt bestehen. Hier braucht es also eine Brücke zwischen den Verletzungen, die auf beiden Seiten vorliegen. Und genau so verstehen wir unsere Arbeit.
Wir versuchen als Unbeteiligte genau dort im Kontakt zu bleiben, wo es schwierig wird, wo Verletzungen, Abwertungen und Verallgemeinerungen zum Vorschein kommen. Wir möchten auch da weiterhin eine zugewandte Haltung zeigen, wo es den Konfliktpartnern schwer fällt, dies ohne unsere Hilfe zu tun.
Was bedeutet das?
Alles, was Menschen tun, tun sie, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Manchmal stehen sie sich dabei selbst oder sich gegenseitig im Weg. Dann unterstützen wir mit Mediation, Beratung, Supervision und Coaching.
In der Sache und auf der thematischen Ebene sind wir neutral und ohne eigene Meinung über das Gesagte oder die Sachverhalte. Auf der Bedürfnis- und Beziehungsebene arbeiten wir zugewandt, menschenfreundlich und ausgleichend und beziehen alle am Mediationsprozess Beteiligten gleichermaßen in die Lösungssuche mit ein.
Gelöste Konflikte setzen Kreativität frei und führen zu mehr Abstand, Zufriedenheit, Gelassenheit und Freiraum. Begleitete Konfliktlösung erhöht zudem die eigene Fähigkeit, künftige Konflikte früher zu erkennen und wirkungsvoller zu bearbeiten.
Wir wissen nicht, ob der Mensch von Natur aus gut ist. Aber wir wissen, dass wir uns als Menschen gegenseitig darin unterstützen können, unsere konstruktiven, hilfreichen und fürsorglichen Anteile zu fördern und zur Geltung zu bringen. In diesem Sinne finden wir, dass die Menschen im Kern ‚gut‘ sind.
Die Grundlage der Zusammenarbeit mit uns ist eine explizite, mal mündliche, mal schriftliche Vereinbarung über deine Ziele und unseren Beitrag dazu. Diese Vereinbarungen enthalten Leistungen und Gegenleistungen und wir beschreiben gemeinsam einen realistischen Ergebniskorridor.
Dreiecksverträge (also wenn Du uns z. B. damit beauftragst, zwei deiner Mitarbeiter:innen zu mediieren) werden so geschlossen, dass alle drei Vertragsparteien darüber Bescheid wissen.
Wir können auf Wunsch jederzeit Auskunft geben über die von uns verwendeten Gesprächsmethoden und begründen, warum wir sie gerade anwenden.
Nichts von dem, was wir über persönliche oder interne Zusammenhänge erfahren, tragen wir nach außen. Darüber hinaus erarbeiten wir zu Beginn jeder Sitzung mit unseren Medianden, wie beide Seiten die Vertraulichkeit untereinander definieren und wie diese gegenseitig eingehalten wird.
Konflikte sind komplex. Die in der Mediation und anderen Formaten behandelten Herausforderungen sind verzweigt und detailreich. Diese Vielfalt zu bündeln, zu sortieren, zu priorisieren und schließlich in ein Ergebnis zu überführen, ist unser Anspruch.
Das Ergebnis besteht in gewonnener Klarheit und/oder in einer Einigung auf der Themenebene.
Unsere Leistung besteht in der sachlich und intuitiv korrekten Beherrschung und Anwendung unseres kommunikativen Handwerkszeugs und unserer Haltung – der Kultur der Verständigung.
Was ist Gewaltfreie Kommunikation? Darauf gibt es mindestens zwei Antworten: Einmal die von Wikipedia und dann meine eigene. Und viele weitere natürlich. Meine eigene Antwort geht so: Als ich in der Ausbildung zur Mediator:in war, lernte ich in einem der Module die Gewaltfreie Kommunikation kennen. Und war komplett fasziniert. Es war ein Gefühl, als hätte mir jemand gleich zwei große Geschenke auf einmal gemacht. Einerseits gab es da ein Kommunikationsmodell, das mir unzählig viele Antworten auf zentrale Fragen meiner bisherigen Biografie lieferte. Andererseits erhielt ich damit vor allem die Idee einer Haltung, die eine große Sehnsucht in mir weckte. Verständigung ohne Schuldzuweisungen und Verbindung statt Verurteilung. Heaven....
Oder in den Worten von Marshall B. Rosenberg: Connection before Correction. Mich faszinierte der Gedanke, wie viel weniger wir in der Opferrolle verharren, wenn wir bereits von Kindheit an eine verbindende statt einer trennenden Kommunikation erlernen? Wie viel mehr wir in der Lage wären, komplexe Probleme zu lösen, statt nach Schuldigen zu suchen?
Bald stand fest:
An der Verbreitung der Gewaltfreien Kommunikation - möglichst in der frühkindlichen Bildung - wollte ich unbedingt mitwirken. Also absolvierte ich mehrere Ausbildungen, unter anderem die Trainerausbildung bei
Sabine Fiedel und Esther Gerdts und die Multiplikatorenausbildung für den Giraffentraum® von Frank und Gundi Gaschler zur Einführung der Gewaltfreien Kommunikation in Kindertagesstätten und Grundschulen (mehr dazu in meinem Profil unter FAQ Giraffentraum®). Der Weg hinein in die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation war nicht immer einfach und dauert bis heute an. Und macht unendlich viel Freude.
Soweit der emotionale Teil. Und das sagt Wikipedia:
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Handlungskonzept, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt. GFK soll in diesem Sinne sowohl bei der Kommunikation im Alltag als auch bei der friedlichen Konfliktlösung im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein. Im Vordergrund steht nicht, andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen, sondern eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben ermöglicht. Manchmal werden auch die Bezeichnungen Einfühlsame Kommunikation, Verbindende Kommunikation, Wertschätzende Kommunikation, Sprache des Herzens oder Giraffensprache verwendet.
Die wichtigste Erkenntnis des systemischen Denkens ist für mich, dass das (Konflikt-)Erleben und Verhalten einer Person nur zu verstehen ist, wenn ich ihre Gestaltung der Beziehungen zu den Menschen ihrer sozialen Umgebung mit in den Blick nehme. Mediation ist für mich die konsequente Umsetzung dieser Erkenntnis.
Eine zweite wichtige Erkenntnis des systemischen Ansatzes: Systeme steuern sich selbst. Steuerungsversuche von außen werden das System zwar (ver)stören - also entweder Selbststeuerung zur Folge haben oder Überforderung hervorrufen - sie folgen aber keiner intentionalen Wenn-Dann Logik. Auf Beratungssituationen übertragen heißt das für mich,
immer wieder zu überprüfen, wie das beratene System auf meine Impulse reagiert, also durch unsere Beziehungsgestaltung eine enge Rückkopplungsschleife zu installieren, um die Entwicklung unserer Zusammenarbeit zu steuern.
Die dritte Erkenntnis des systemischen Ansatz beschreibt den Grund, warum Menschen sich zu Gruppen zusammenschließen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Das macht den Wert von Gruppen aus. Die Gefährdung der Gruppe wird als so bedrohlich empfunden, weil wir spüren, dass wir sie zur Gestaltung unseres Leben benötigen. Und deshalb ist die konstruktive, also die den Gruppenzusammenhalt fördernde Konfliktklärung so wertvoll.
Die Transaktionsanalyse bietet ein Instrumentarium, um zwischenmenschliche Kommunikation und ihre Verbindung zum psychischen Geschehen eines Menschen besser nachvollziehen zu können.
Wie wir heute denken, fühlen und uns verhalten, lässt sich aus unserer Geschichte erklären und mit diesem Wissen auch bearbeiten. Also entwickelt sich unser Konfliktstil aus unserer Konfliktgeschichte.
Die Transaktionsanalyse formuliert fünf ethische Grundwerte für die Beratungsarbeit. Während der Arbeit und in der Reflexion dieser überrüfe ich, ob diese Werte – Würde des Menschen, Selbstbestimmung, Gesundheit, Sicherheit, Gegenseitigkeit – durch unsere Arbeit gestärkt werden. Die Würde des Menschen achte ich durch meinen radikalen Respekt dem anderen gegenüber. Selbstbestimmung stärke ich durch Empowerment und Ressourcenorientierung, Gesundheit und Sicherheit durch meinen Schutzauftrag und die Wahrnehmung der mir übertragenen Verantwortung. Die Gegenseitigkeit stütze ich durch die Verbindlichkeit meiner Beziehungsgestaltung auf der zwischenmenschlichen und der vertraglichen Ebene.
Zudem achte und unterstütze ich die Grundorientierungen der Transaktionsanalyse:
Jeder Mensch hat die Fähigkeit, zu denken und Probleme zu lösen: Meine Beratungsarbeit ist die zugewandte, partnerschaftliche und erlaubnisorientierte gemeinsame Suche und Aktivierung der Ressourcen meiner Klient:innen.
Jeder Mensch ist in all seinen Schattierungen und in seiner Ganzheit in Ordnung: in meiner Arbeit macht es mir Freude, daran mitzuwirken, dass dieses Okay-Sein in seiner ganzen Vielfalt (wieder) zum Vorschein kommt.
Jeder Mensch ist in der Lage, die Verantwortung für sein Leben und dessen Gestaltung zu übernehmen.
Jeder Mensch ist auch so viel mehr, als in der Zeit unserer Zusammenarbeit zum Tragen kommen kann. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass ich grundsätzlich besser weiß als mein Klient, was gut für ihn ist. Wir gestalten einen gemeinsamen Such- und Entscheidungsprozess.
In unserer Zusammenarbeit entdecken und aktivieren wir deine Ressourcen, die Gestaltung neu zu übernehmen.
Meine diesbezüglich geforderte Neutralität hat auch Grenzen und dann ist Krisenintervention gefragt: wenn z. B. im Rahmen einer Mediation für Kinder schädliche Entscheidungen getroffen werden sollen oder wenn Einzelne extrem selbstschädigendes Verhalten an den Tag legen.
Die Transaktionsanalyse unterstützt Menschen, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, die Folgendes anstrebt: sich von ihren blinden Flecken zu lösen, ihre automatisierten, aber nicht mehr hilfreichen Verhaltensweisen zugunsten angemessenem Verhalten aufzugeben und im Einklang mit ihren Gefühlen zu einer freien Lebensweise zu kommen, von der aus sie ihre Beziehungen verbindlich gestalten wird.
Daraus schöpfen unsere Angebote zu Mediation, Coaching, Supervision und Lehrtätigkeiten ihren tieferen Sinn.
Alles, was Menschen tun, tun sie, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Manchmal stehen sie sich dabei selbst oder sich gegenseitig im Weg, wenn ihre Strategien nicht erfolgreich sind oder sich gegenseitig behindern.
In Mediationen, im Coaching und in der Supervision decke ich solche Prozesse auf und helfe mit, neue Vereinbarungen an ihre Stelle zu setzen.
Seit 2012 sind wir der Kölner Kooperationspartner von klären & lösen, Agentur für Mediation und Kommunikation in Berlin.
Gemeinsam mit klären & lösen führen wir pro Jahr zwei Mediationsausbildungen in Köln durch. Start der Ausbildung ist jeweils im Januar und im September.
klären & lösen bietet seit mehr als 10 Jahren Mediationsausbildungen in Berlin, Köln und Rostock an und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in Mediation, Supervision, Coaching und Organisationsberatung und in der Begleitung von Teams und Privatpersonen in Veränderungsprozessen.
RheinMediation - Kultur der Verständigung