(mit Dank an Tammy Lenski für die Inspiration)
Wir sagen: Deine Mitbewerber sind nicht das Problem. Hier verraten wir dir, welche Hürden du wirklich nehmen musst, wenn du Erfolg als Mediator:in haben möchtest….
Ja, Nein, ich mein….Jein! (frei nach Fettes Brot)
In meinem ersten Berufsleben war ich Simultandolmetscherin und Übersetzerin. Nach einer kurzen Zeit der Festanstellung als Dolmetscherin in Koblenz wollte ich mich als Übersetzerin selbstständig machen.
Damals habe ich beim so genannten Arbeitsamt einen Gründungszuschuss beantragt - und bewilligt bekommen. Zu den Voraussetzungen für die Zusage gehörte damals (wie heute) zwingend eine Wettbewerbs- und Konkurrenzanalyse.
So war die Denke:
Kennst du dieses Denken von dir selbst?
Du fragst dich vielleicht, ob du dir ernsthaft ein Mediationsgeschäft aufbauen sollst. Allerdings zögerst du noch. Denn dass dies mit Aufwand und Energie verbunden ist, das hast du während deiner Mediationsausbildung schon verstanden.
Die Fragen, die du dir gerade stellst, sind vermutlich:
Wenn wir gegen Ende der Mediationsausbildung mit unseren Teilnehmer:innen über dieses Thema sprechen und fragen, wer sich als Mediator:in betätigen möchte, dann hören wir immer wieder diese oder ähnliche Sätze:
Viele angehende Mediator:innen fokussieren ihre Energie auf ihre direkten Mitbewerber.
Wie machen die anderen Mediator:innen das?
Was für Qualifikationen hat meine Kollegin erworben?
Welchen Fall mein Kollege zuletzt mediiert?
Kannst du dich alles fragen….
Kannst du aber auch sein lassen.
Und auch nicht die Mediatorin mit den hochkarätigen Fällen, von der du schon häufiger in der Zeitung gelesen hast, dass sie – angeblich – Stuttgart 21 begleitet haben soll. Auch wenn das keine klassische Mediation war, aber das ist ein anderes Thema.
Was ich damit meine?
Es mangelt uns allen nicht an Konflikten. Weder individuell, noch als gesamte Gesellschaft geschweige denn auf der internationalen Ebene. Es gäbe also genug zu tun. Mehr als genug für uns alle.
Konflikte sind ein so verlässlich nachwachsender Rohstoff, das wir gar nicht genug ausgebildete Mediator:innen auf der Welt haben könnten.
Sondern sie kämpfen in dieser Frage gegen ganz andere Gegner.
Die Vorbehalte, Ängste und Glaubenssätze deiner potentiellen Medianden
In die Transformation dieser Gegner darfst du deine ganze Energie investieren. Hier lohnt es sich, richtig Gehirnschmalz aufzuwenden und Antworten zu finden auf die Frage: Was kann ich tun, damit diese Gegner ihre Kraft verlieren?
Eine ernst zu nehmende Konkurrenz ist also …dein potentieller Kunde! Die meisten Kunden von Konfliktmanagement-Angeboten entscheiden sich nämlich nicht zwischen dir und der Konkurrenz. Sondern sie überlegen, ob Sie dich buchen oder ob sie weiterhin die „Hände in den Schoß legen“. Oder ob sie weiterhin versuchen sollten, den Konflikt im eigenen Team selbst zu lösen.
Wenn du es also schaffst, dass Ayla ihren Konflikt mit Ralf löst, dann werden sie – unaufgefordert – ihren Freunden davon erzählen. Sprich: Werbung für dich machen.
Wenn du es also schaffst, dass die anfangs skeptische Führungskraft Sabine nach dem Auftragsklärungsgespräch mit dir sagt: „Frau Mediatorin, wir haben dafür zwar kein Budget, aber wir brauchen das unbedingt!“. Dann weißt du, dass sie ihrer befreundeten Team-Leitung und auch den Anderen aus ihrem Business-Netzwerk davon berichten wird.
Wenn du überzeugende Antworten für deine wahren Gegner gefunden hast, dann wirst du als Mediator:in angefragt.
Versprochen.
Dann wirst du sogar mehr Aufträge haben, als du bedienen kannst.
Seit 2015 bieten wir mit unserem Mediationsbüro das Seminar „Marketing für Mediatoren“ an. Früher in Präsenz, heute im Online-Format. Und häufig werden wir von Kolleg:innen oder Dritten gefragt, warum wir als Mediatoren eigentlich ein solches Angebot im Programm haben? Denn es sei doch wohl naheliegend und mehr als logisch, dass wir uns damit selbst – again – Konkurrenz machen. Oder etwa nicht? Sozusagen an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen… Ob wir das nicht auch so sehen?
Klar, auf den ersten Blick scheint das so. Auf den zweiten Blick haben wir im Laufe der Zeit jedoch festgestellt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Also dass mehr Menschen nach Mediation fragen. Das wiederum bedeutet: Je mehr Leute auf dem Feld gute Arbeit leisten, desto mehr Früchte wachsen, desto mehr werden wir alle ernten. Und je größer das Feld wird, desto mehr potentielle Kunden werden davon erfahren.
Win-win, oder?
Also, jetzt du.
Ich bin gespannt.
Herzlich, Imke
RheinMediation - Kultur der Verständigung
Klaus Krebs
Verena Breuckmann
Wie immer, ein sehr wertvoller und klarer Beitrag der einem einen neuen Blickwinkel verschafft! Danke dafür!
Imke
Deana
ich denke die Glaubenssätze der potentiellen Medianden spielen eine wichtige Rolle, sie als Konkurrenz zu betrachten ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, danke für den Impuls.
Ich selbst sehe daneben noch die innere Konkurrenz von Handlungwillen und Zweifel. Genährt wird sie durch die Wahrnehmung der Performance anderer MediatorInnen, die mit viel Erfahrung oder hochkarätigen Ausbildungen werben und die eben erwähnten Glaubenssätze. Beides nährt bei noch wenig Erfahrenen die Zweifel ob man mithalten kann, ob das eigene Angebot einen Markt findet.
Diese innere Konkurrenz zu überwinden und die Zweifel in Kraft zur Kreativität zu entwickeln ist für mich ein wichtiger Schritt um der Konkurrenz der Glaubenssätze erfolgreich zu begegnen.
Imke
Was denkst du?